Studio3

 

Studio 3 ist eine Organisation aus Großbritannien, die im Jahre 1990 von Andrew Mc Donnell gegründet worden ist. Das Ziel der Organisation ist die Beratung von Teams, die Begleitung von Klienten in der Praxis und das Training für Mitarbeiter zum Umgang mit herausfordernden Verhalten. Der Schwerpunkt des Bedarfs liegt hierbei bei Menschen mit autistischen Wahrnehmungen.  

Studio3 bezieht sich auf den „Low Arousal-Ansatz“ (McDonnell, 2010), der das Management von herausforderndem Verhalten auf eine gewaltfreie, sanfte und würdige Art und Weise fördern will. Mit diesem Ansatz möchte man das herausfordernde Verhalten der Klienten und die Angst und Hilflosigkeit von Mitarbeitern durchbrechen. Man versucht dadurch Eskalationen zu vermeiden und Spannungsreduktionen zu erreichen.

Studio 3 konzentriert sich auf personenzentrierte, nicht aversive Verhaltensänderungs-Strategien.

Das Krisenmanagment Training von Studio3 besteht aus fünf Kernelementen (übernommen von www.autea.de)

  • Reflexion der eigenen Arbeitsweise und des eigenen Verhaltens 
    Ein besseres Verständnis für herausforderndes Verhalten und die Erkenntnis, an welchen Punkten Mitarbeitende unter Umständen selbst Teil des Problems sind, kann dazu führen, dass sie auch mehr Möglichkeiten haben zu erkennen, wie sie Teil der Lösung werden können. 
     
  • Reduktion von Anforderungen in Krisensituationen 
    Der Low Arousal-Ansatz - ein Ansatz, der ein niedriges Erregungsniveau anstrebt - beinhaltet auch die kurzfristige Reduktion von Anforderungen, denen Menschen mit Autismus und/oder geistiger Behinderung häufig ausgesetzt sind. Diese Reduktion kann dazu beitragen, spannungsgeladene Situationen zu entschärfen. 
     
  • Ausschluss besonders restriktiver Techniken 
    Studio3 strebt an, die am wenigsten restriktiven körperlichen Techniken zum Umgang mit herausforderndem Verhalten anzuwenden. Dazu gehört auch der definitive Ausschluss bestimmter körperlicher Techniken. Körperliche Techniken, die von Studio3 entwickelt wurden, folgen u.a. den Prinzipien von Sicherheit für Klienten und Mitarbeitende, Effizienz sowie sozialer Akzeptanz und spiegeln die Grundlagen des Low Arousal-Ansatzes wider. 
     
  • Forschung zu Sichtweisen von Klienten in Bezug auf Techniken und den Umgang mit herausforderndem Verhalten 
    Studio3 hat in der Entwicklung der körperlichen Techniken zum Umgang mit herausforderndem Verhalten in angewandter Forschung die Sichtweisen von KlientInnen untersucht und einbezogen (Cunningham, McDonnell, Sturmey & Easton, 2002). 
     
  • Organisationaler Ansatz 
    Die Umsetzung der Inhalte des Studio3-Trainingskurses beinhaltet häufig auch die Implementierung der Grundhaltung und Philosophie in ganzen Organisationen, die sich zum Beispiel in Richtlinien zum Umgang mit herausforderndem Verhalten widerspiegelt.

 

Fazit:

  •    Das Verhalten von Mitarbeitern hat einen deutlichen Einfluss auf den Umgang mit herausforderndem Verhalten.
  •    Mitarbeitende können unbeabsichtigt herausforderndes Verhalten auslösen (McDonnell, 2010)
  •    Mitarbeitende/ Familien darin zu trainieren, dass sie die ersten Anzeichen von Panik und Empfindlichkeit erkennen, kann einen signifikanten Einfluss auf     das Stressmanagement haben
  •    Kurzfristige Reduktion von Anforderungen sollten ein wesentlicher Aspekt von Stressmanagementtechniken sein
  •    Techniken, die sich auf die Physiologie von Personen auswirken, wie z.B. Entspannung und Sport sollten ein wesentlicher Bestandteil von              Unterstützungsplänen sein
  •    Verstehen, dass es nicht nur eine wertvolle Sache ist, Menschen mehr Kontrolle über ihr Leben zu geben, sondern dass es wahrscheinlich auch positive    Auswirkung auf die Gesundheit hat

 

Quellenangaben:

AUTEA gGmbH (2012). AUTEA- Gemeinnütziges Institut für Autismus. online im Internet: https://www.autea.de Abrufdatum: 22.10.2013

Andrew Mc Donnell, Atlass Autismus and Studio3 (2010). Stressmanagement-Ansätze zum Umgang mit herausforderndem Verhalten. Online im Internet: www.studio3.org, www.Atlassautism.com  Abrufdatum: 22.10.2013