Aus der Sicht eines Menschen mit Kanner Syndrom

Ich heiße Marie, bin 5Jahre alt und eine Autistin. Ich lebe in meiner ganz eigenen Welt, eine Welt die sich von den Welten der anderen Menschen unterscheidet. Ich verstand schon früh das Gesagte der Menschen um mich herum nicht mehr, ich wusste nicht was sie mir mitteilen wollten. Was aus ihren Mündern kam, war für mich nur Lärm.  Meine Lippen bewegen sich nicht, um zu sprechen, ich will nicht, kann nicht, sehe keinen Sinn darin, zu reden.                                                                                                                                                   

Die Geräusche in der Umgebung sind mir zu viel, sie bringen mich durcheinander, ich will das nicht hören. Ich halte mir die Ohren zu und fang an zu singen. Ich singe gerne. Ich und meine Musik, das ist für mich genug. Alles andere ist zu viel, zu laut, ergibt keinen Sinn, hat keinen Klang  Die Menschen in meiner Umgebung nehme ich nur noch als flatternde Gestalten wahr. Sie haben keine Konturen, sind wie ein verwischter Fleck und ich kann ihre Gesichtszüge nicht erkennen.     

Ich geh mit meiner Betreuerin zum Spielplatz. Ich finde den Spielplatz schön. Ich rutsch. Wir singen. Ich rutsche. Wir singen. Ich schaukel. Wir singen. Ich schaukel. Wir singen. Ich fühle mich gut. Regelmäßigkeiten beruhigen mich. Ich singe immer wieder dieselben Lieder, die ich im Radio höre.                                                                                                                              

Es kommt ein Junge mit seinem Papa auf den Spielplatz. Ich möchte zu ihm, finde in interessant. Er rutscht, ich möchte auch rutschen. Er rennt weg und versteckt sich hinter seinen Papa. Ich verstehe das nicht. Ich möchte zu ihm. Er geht weg.  

Wir kommen wieder nach Hause. Ich gehe in mein Zimmer. Was ist das? Warum steht da ein neues Bett? Ich will mein altes Bett zurück haben? Was soll ich mit einem fremden Bett? Ich möchte meins haben? Ich verstehe das nicht. Warum wurde das gemacht? Ich bin verwirrt, traurig, fang an zu weinen. Ich möchte nicht schlafen, kann nicht schlafen. Es ist anders, neu. Ich möchte das nicht.

Meine Mama versteht mich nicht. Die Menschen verstehen mich nicht, finden mich merkwürdig, meiden mich. Ich verstehe die Menschen nicht, finde sie merkwürdig, meide sie. Ich nehme sie als Schatten wahr, kann mit ihren Gefühlen und Worten aber nichts anfangen.

 

Büchertipps:

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Thema: Aus der Sicht eines Kanner Syndrom

Datum: 28.10.2013

Autor: Laura

Betreff: gute Idee

finde die Homepage echt super weiter so

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